Mittwoch, 2. Juli 2014

Die Segeltorte

Die Segeltorte


Ahoi!
Sommer, Sonne, Sonnenschein, Festivals, laue Abende am Lagerfeuer mhhhhm was ist der Sommer schön... 
Ein Bekannter feierte seinen 60. Geburtstag und ist seines Zeichens ein begeisterter Segler. Ich nahm diese Torte gleich zum Anlass meine erste mehrstöckige Torte zu kreieren und muss sagen ich war relativ nervös ob das alles so hinhauen würde wie ich es erhofft hatte. 

Innen drinnen entschied ich mich für eine Mallorquinische Mandeltorte mit Limettenfrischkäsecreme und Pistazien als Füllung.Das Grundrezept der Frischkäsecreme findet ihr hier. 


Ich nehme allerdings nicht annähernd so viel Zucker wie in dem Rezept beschrieben sondern lasse ihn nach Geschmack einrieseln. Geschätzt komme ich auf die halbe Zuckermenge. Dazu kam dann noch Limettensaft und ordentlich Limettenzeste und das Ergebnis war eine herrliche, frische Limettencreme. 


Der Kuchenteig an sich verlangte dann ein wenig mehr Aufwand - draußen hatte es hochsommerliche Temperaturen und nachdem ich meine !!!64!!! Eier verbacken hatte konnte man mich ebenso vom Boden aufwischen ;). Im übrigen bin ich seit dieser Backaktion auf der Suche nach leckeren veganen Backrezepten denn ich muss dem Papa meines Sohnes schon zustimmen. Die arme Henne. ^^ Die Kuchenmannschaft ließ ich dann über Nacht, eingewickelt in Frischhaltefolie schön durchkühlen. 


Hierfür habe ich 3Torten in einer 10 inch - Springform und 2 Torten in einer 8 inch Springform gebacken. Nachdem ich alle wieder ausgepackt hatte habe ich abwechselnd Kuchen, Limettencreme und Pistazie aufeinander gestapelt. 


Danach habe ich sie mit Buttercreme eingedeckt, die Torten kamen wieder ab in die Kühlung und ich  machte mich an die Dekoration. Bei meiner lieben Sonja habe ich einen ganz tollen Muschelmould entdeckt also macht ich mich ans Werk und knetete mir ein bisschen Strandfeeling in meine Backwerkstatt.


Als nächstes wollte ich ein kleines Segelschiff basteln. Dazu hatte ich ein wenig im Internet recherchiert und fand eine sehr simple Lösung dafür. Als Vorlage nahm ich ein Blatt Papier und habe mir folgende Formen ausgeschnitten die ich dann auf die ausgerollte Zuckermasse gelegt habe und dann mit einem scharfen Messer außen rum geschnitten habe. Die obere Schablone wird  2 Mal ausgeschnitten, die untere nur einmal. Alles zusammen geklebt - fertig war das Schiff. 


Leider hatte das Schiff eine magische Anziehung auf meinen Sohn und nach einem kurzen unbeobachteten Moment sah es leider aus wie ein Segelbott nach einer Haiattacke ^^. Also nochmal - es war aber kein großes Drama denn dieses Boot ist wirklich schnell gebaut. 
Nun gings ans Farben anmischen. Ertmals eine ganz dunkle Nuance und dann immer wieder ein bisschen weiß dazu um einen schönen Verlauf zu erhalten. 


Aus der blauen Zuckermasse rollte ich dann lange Zuckerwürste die ich dann ungefähr 2 mm dünn auf einem Wachstuch ausgerollt habe. Die eine Seite habe ich gerade abgeschnitten, die andere Seite wellenförmig und weil es so heiß war blieb mir nichts anderes übrig als die Wellen direkt von dem Wachstuch auf den Kuchen zu legen. Dafür braucht ihr unbedingt eine dritte helfende Hand!


 Nachdem ich den großen und den kleinen Kuchen mit Fondant eingedeckt hatte und die Wellen angebracht hatte ging es ans aufeinanderstapeln. Zum Stapeln eines Kuchens braucht ihr Buchenholzstäbchen (auch dicke Strohhalme sind ausreichend bei einer 2-stöckigen Torte - ich möchte in meinem Kuchen aber einfach kein Plastik stecken haben). Diese Buchenholzstäbchen bekommt ihr in jedem Baumarkt. Sie werden in die untere Torte gesteckt. Die Unterseite der oberen Torte wird mit einem beschichteten Karton verstärkt. So wird verhindert dass die untere Torte durch das Gewicht der oberen Torte zusammenfällt. Eine ganz genaue Beschreibung zum aufstocken einer Torte findet ihr in meinem nächsten Posting das ich euch  nur so lange vorenthalte, bis ich die Bilder der Fotografin erhalten habe!

Ich wünsch euch allen eine ganz großartige Woche - viel Spaß beim Urlaub, auf dem Festival oder wo immer ihr auch gerade steckt, 

Eure Marie-Claire




Donnerstag, 5. Juni 2014

Kulturnaschen / Großbritannien / Der Crumble

Back to the roots heißts hier heute. Das erste was mich mit Großbritannien verbindet ist die Erinnerung an die Stimme meines Großvaters. Ende des 2. Weltkrieges hatte ihn das Leben dann von Sheffield nach Wien verschlagen und als er dann in der Bäckerei meiner Oma am Hietzinger Platz saß begann unsere Familiengeschichte. Ich mags wenn süß und säuerlich sich trifft genauso wie wenn sich knusprig und weich in einem Dessert vereinen. Und all dies sind gute Gründe um euch mein Lieblingscrumblerezept zu verraten: 

Der Birnen/Schokocrumble:


Crumble: (dt.: Krümel) ist eine Nachspeise der englischen und US-amerikanischen Küche. Dabei handelt es sich um mit Streuseln überbackene Früchte (z.B. Äpfel und Rharbarer). Rezepte für diese Süßspeise gibt es erst seit dem 20. Jahrhundert, möglicherweise wurde sie während des zweiten Weltkrieges in England erfunden. 
Für die Herstellung gart man Obst entweder vor, oder würzt zerkleinerte rohe Früchte mit Zucker, Zimt und anderen Gewürzen. Die Streusel werden meist aus Weizenmehl, Butter und Zucker hergestellt, denen je nach Rezept zerkleinertes Gebäck, Getreideflocken oder Nüsse zugegeben werden. Bei der Zubereitung bedeckt man den Boden einer Kuchenform mit den Früchten und bedeckt diese locker mit Streuseln. Anschließend bäckt man sie im Backofen. Typischerweise werden Crumbles warm serviert und mit Vanillesauce oder Speiseeis verzehrt. (Quelle: Wikipedia)

Für den Schokobirnencrumble braucht ihr folgendes: 

150g geriebene Schokolade
6 Birnen
200g Mehl
100g Butter
100g + extra 20g braunen Zucker
Saft von 1/2 Zitrone
1 TL Zimt


Den Ofen auf 180°C vorheizen (Gasofen Stufe 5) und die Butter in kleine Stücke schneiden damit sie angenehm weich wird. Nun die Schokolade reiben oder hacken - je nach belieben und Geschmack. 
Danach die Birnen schälen und in ca. 1 cm große Würfel schneiden. Die Birnenwürfel, der Zitronensaft und 20g brauner Zucker müssen jetzt in einer passenden Auflaufform gut miteinander vermischt werden. Das ausgekratzte Vanillemark ebenfalls hinzufügen.




Nun das Mehl, 100g braunen Zucker und die geriebene oder gehackte Schokolade miteinander vermischen. Das ist vor allem eine recht trockene Masse und ich empfehle eine sehr hohe Schüssel sonst habt ihr es gleich überall kleben. Wenn der Buttermix eine Konsistenz von Brotkrümeln hat dann habt ihr alles richtig gemacht. 


Nun die Crumbles über den Birnen verteilen und alles zusammen für ca. 35 Minuten ins Backrohr schieben. 


Den Birnencrumble unbedingt warm essen, ich habe dazu noch ein Walnuss-Carameleis kombiniert und das ganze mit einer leckern Caramelsauce überzogen. Das ist ein super einfaches und schnelles Rezept mit Garantie zur himmlischen Überzuckerung. 


Donnerstag, 1. Mai 2014

Simons Legokuchen



Der 10. Geburtstag ist doch ein ganz schön wichtiger. Zwar war der eigentliche Geburtstag schon ein paar Tage vergangen aber die Osterfeiertage waren Patchworkfamilientypisch ein herumgereise der besonderen -und angenehmen- Art und große Backprojekte sind ohne die eigene Küche leider zum scheitern verurteilt. Für die große Kinderparty gab ich aber mein Versprechen ab. 

Die Buben des Hauses sind ganz besonders verrückt nach Lego. Vor ca. einem Jahr sind wir in unsere Wohnung gezogen und waren sofort hellauf begeistert von einem riesigen Regal ca.  3 Meter hoch und 4 Meter lang. Endlich Platz für die ganzen Spielsachen. Nachdem alle Kisten ausgepackt waren mussten wir feststellen und korrigieren: "Endlich Platz für das ganze Lego". Dass ich mich zum 10. Geburtstag an einem Legokuchen austoben wollte war keine allzu große Überraschung ;). 

Zuerst habe ich wieder mit der Ganache begonnen. 200ml Schlagobers aufkochen und 400 g Zartbitterschokolade darin auflösen. Danach abkühlen lassen. 

Der Wunschkuchen war ein ganz einfacher Marmorgugelhupf. Gebacken hab ich die doppelte Teigmasse wie bei fast allen meine Torten. Den Großteil der Masse habe ich in einer runden 20cm Kuchenform gebacken, ein Drittel des Teiges in einer Metallschüssel. Wenn der Kuchen oben rund aufgeht schneide ich das ja normalerweise ab um eine gerade Fläche zu erhalten. Da ich für diesen Kuchen aber zwei Runde Enden benötigte habe ich ihn genauso gelassen wie ihr es auf dem Bild sehen könnt: 


Nachdem beide Kuchen ausgekühlt waren habe ich sie mit meiner Ganache eingedeckt. Zuerst den einen, dann den anderen. Erst als beide Kuchen eingestrichen waren und die Schokolade schön fest geworden ist habe ich sie zusammen gesetzt und beide Teile miteinander verbunden:


Die zwei schokoladefreien cm in der Mitte habe ich dann auch noch eingestrichen und alles noch einmal für 30 Minuten in den Kühlschrank gegeben. Im Anschluss daran den gelb eingefärbten Fondant ausrollen und den Kuchen damit eindecken. Die Augen und den Mund habe ich mit schwarzer Lebensmittelpaste aufgemalt und den kleinen Deckel für den Kopf habe ich aus einer mit Fondant überzogenen Prinzenrolle gezaubert. 

Zu guter letzt musste ich mich noch um den Schriftzug kümmern also macht ich mich auf die Suche und wurde fündig:

Somit musste ich nur noch die einzelnen Buchstaben abpausen und ausschneiden. Danach die Buchstaben auf schwarzen, dünn ausgerollten Fondant kleben und die Umrisse ausschneiden. Alles wieder auf gelben, dünn ausgerollten Fondant kleben und wieder die Umrisse ausschneiden. Danach alles auf das rot eingedeckte Cakeboard kleben, den Kuchen darauf setzen und - VOILÀ: 

Freitag, 25. April 2014

Der elegante Damenkuchen






Hallo ihr Lieben, schön dass ihr wieder her gefunden habt!

Gestern hatte jemand ganz besonderes Geburtstag - meine Tante. Familie ist ja nicht immer ein unkompliziertes Thema aber wenn man Glück hat findet man sie dort: Die Menschen die nicht immer nur wollen und verlangen sondern diejenigen die immer Hilfe anbieten und da sind, wenn man sie braucht.
Meine Tante ist so ein Glücksgriff. Ich hatte wirklich sehr viel zu tun die letzten Tage und der Geburtstag kam immer näher und näher und eigentlich hatte ich den Plan ihr einen Kuchen zu machen schon abgeschrieben. 

Der Tag vor ihrem Geburtstag war der erste Tag an dem ich etwas Luft hatte und somit nahm ich die Herausforderung an. Mittwoch um 15:00 hatte ich alles besorgt, stand in meiner Küche und machte mich ans Werk. Ob es klappen würde innerhalb von ein paar Stunden einen tollen Geburtstagskuchen zu zaubern wusste ich noch nicht aber den Versuch wollte ich wagen. 

Ich hatte mich für einen Mallorquinischen Mandelkuchen entschieden. Da mir der Mandelkuchen alleine aber nicht aufregend genug war machte ich ein kleines Experiment und kombinierte ihn mit der Frischkäsecreme des Karottenkuchens aus meinen vorigen Posts. Das Experiment war gelungen, Creme und Kuchen passten toll zusammen. Wenn man den Kuchen in Schichten schneidet ist es wichtig dass man ihn nach dem Bestreichen wieder genauso "zusammen legt" wie er vorher war. Dafür habe ich einen kleinen Trick. Bevor ich den Kuchen in Scheiben schneide, ritze ich mit dem Messer eine vertikale Linie in den Kuchen (wie man unten auf dem Bild erkennen kann) dann weiß ich nach dem bestreichen ganz genau wie ich die Schichten wieder aufstapeln muss damit der Kuchen danach genauso gerade steht wie vor dem Schneiden. 



Hier der Kuchen nach dem Bestreichen:



Da es mir geschmacklich nicht gefallen hätte den Kuchen mit einer Schokoladenganache einzustreichen rührte ich mir eine ganz einfache Buttercreme an. 

(Butter & Staubzucker verrühren - WICHTIG: Kein Buttercreme mit Puddingpulver verwenden - aus den schlimmsten Fehlern lernt man zwar am Meisten aber das hab ich vorletztes Wochenende für euch übernommen. Der Fondant rutscht auf einer Buttercreme mit Pudding und hält nicht auf dem Kuchen). 

Die Buttercreme auf dem Kuchen verstreichen, den Fondant mit pinker Lebensmittelfarbe ganz zart einfärben und über den Kuchen legen:



Danach die Ränder sauber abschneiden und den Zuckerguss anrühren. Das macht ihr entweder ganz klassisch mit Eiweiß, Zucker und Lebensmittelfarbe oder ihr besorgt euch in dem nächsten Fachgeschäft ein Trockeneiweiß. Dieses ist sehr zu empfehlen vor allem wenn die Torte eventuell etwas länger steht bis sie ganz aufgegessen ist, schlimmstenfalls müsst ihr ansonsten eure Schlemmerfreunde danach auch noch ins Krankenhaus fahren:/... Was mir daran auch super gefällt ist dass auch dieses Trockeneiweiß ausschließlich mit Freilandeiern produziert wird denn in keinem meiner Kuchen werdet ihr jemals ein Ei aus Bodenhaltung finden!

Ich kann euch nur immer wieder mein Tortengeschäft empfehlen dort bekommt man alles was man braucht und dazu noch die kompetenteste und freundlichste Beratung die man finden kann. 


Danach habe ich Streifen für Streifen aufgespritzt und die Perlen angebracht.



Nun nur noch das Cakeboard eindecken, den Kuchen darauf platzieren und tatatataaaaaa kurz nach Mitternacht war ich tatsächlich fast fertig. Für die Blumen habe ich ein wenig Blütenpaste eingefärbt, - ebenfalls in dem selben zarten Pinkton wie die Torte - und einige Schichten ausgestochener Blümchen übereinander gelegt. Diese konnten dann noch über Nacht in einem Eierbecher trocknen und wurden am nächsten Tag mit Zuckerguss auf der Torte angebracht. 


Viel Spaß beim Nachbacken und gutes Gelingen!!!! 

Eure  Marie-Claire

Samstag, 5. April 2014

Das Osterhäschen

Das Osterhäschen





Neben meiner Vogelkäfigtorte hatte ich noch eine zweite Torte an der ich mich austoben konnte. Diese Torte ist wirklich eine besonders tolle Anfängertorte - ideal zum Einsteigen! 

Die Torte selber war dem Monat und dem Thema entsprechend wieder eine Karottentorte. Hier möchte ich euch diesmal gerne veranschaulichen wie man einen sauberen Fondantrand bekommt. Einfach rundherum mit dem Pizzaschneider abkreisen wie man bei vielen Youtubevideos sehen kann brachte mich leider nie zu einem exakten Ergebnis. 

Aber stellt man den Kuchen auf eine schmalere Oberfläche, eine umgedrehte Schüssel zum Beispiel hat man genügend Spielraum um den überlappenden Fondant von unten aus ab zu schneiden. Freilich muss man hier besonders aufpassen dass er nicht hinunter kippt. 



Danach habe ich etwas weißen Fondant rosa eingefärbt, diesen ausgerollt und eine alte CD genommen um einen schön exakten Kreis auszuschneiden. Für die kleinen Punkte habe ich einfach die Rückseite eines Spritztüllenaufsatzes genommen mit deren Hilfe ich sie dann ausgestochen habe. Mit Zuckerperlen verzieren, einen Hasen ausstechen - alles aufkleben, fertig. 

Bisher habe ich mein Cakeboard oft gar nicht eingedeckt. Aber es macht einfach einen extremen optischen Unterschied deshalb möchte ich euch hierzu auch noch einmal ein paar Tipps geben: 

Zuerst den Fondant dünn (2-3 mm) ausrollen und dann das Cakeboard drüber legen, runderhum ausschneiden. 



Danach das Cakeboard mit dem Fondant einfach umdrehen. Ich habe mich bei diesem Cakeboard für ein Rautenmuster entschieden. Geht ganz schnell und hat einen schönen eleganten Effekt. Dazu braucht ihr nicht viel, nur ein langes Lineal. In gleichmäßigen Abständen mit der Linealkante eindrücken. Das ganze Board ein wenig schräg positionieren und dann wiederholt Linien eindrücken:


Die Verbindungspunkte noch einmal mit einem runden Gegenstand eindrücken damit sich die Perlen leichter platzieren lassen. Die Vertiefungen vorsichtig mit Klebstoff auspinseln und Perlen einsetzen. 


Alles was ihr jetzt noch benötigt sind ein paar farblich abgestimmte Stecknadeln sowie ein passendes Band und schon habt ihr eine von oben bis unten gut durchgestylte Ostertorte. 

Gutes Gelingen!!


Dienstag, 1. April 2014

Die Vogelkäfigtorte

Die Vogelkäfigtorte






Seit Jänner habe ich nach einer passenden Gelegenheit für eine Vogelkäfigtorte wie diese 

http://junipercakery.co.uk/blog/cherry-blossom-birdcage-cake/?fb_action_ids=584261431659161&fb_action_types=og.likes&fb_source=other_multiline&action_object_map=%5B132831650248898%5D&action_type_map=%5B%22og.likes%22%5D&action_ref_map=%5B%5D

 gesucht. Im März hatte ich sie dann gefunden als mich eine Fotografin bat eine Vogelkäfigtorte zu gestalten. Also ran ans Werk. Mit der Bitte um eine frühlingshaftere Farbgestaltung wurde der Rest meiner künstlerischen Freiheit überlassen. Ich habe insgesamt vier Tage vorher angefangen. Das wichtigste was mich meine bisherigen Tortenprojekte gelehrt haben war: gutes Timing ist die halbe Miete. Mittlerweile gestalte ich meine Torten immer nach dem gleichen "Radl" . Größere Figuren oder Dekorationen müssen lange trocknen und sollten daher zuerst gemacht werden. Bevors ans Kuchen backen geht koche ich meine Ganache damit sie ungefähr gleichzeitig mit dem Kuchen auf die richtige Temperatur abgekühlt ist. Sobald der Kuchen kalt ist streiche ich ihn mit der Schokoladenganache ein. Die Schokolade konserviert den Kuchen und er bleibt schön saftig. 

So oft höre ich dass mir Leute erzählen diese Kuchen sehen so schön aus sie hätten hier und da einen gekauft aber wären geschmacklich enttäuscht gewesen. Freilich ergibt ein trockener, harter Kuchen schneller mal eine schön solide Fläche für architektonische Kuchenmeisterwerke aber ich bevorzuge mehr Arbeitsstunden und dafür einen möglichst weichen, saftigen Kuchen. Timing also.  Ich hab euch mal ein Foto geknipst wie es in meiner Kuchenwerkstatt aussieht wenn´s mal wieder ernst wird.


Hier nochmal zusammen gefasst wie es bei mir im Idealfall abläuft damit Freunde und Familie schön feiern können:

Tag 1:
eventuelle Figuren, Zahlen, Verzierungen gestalten. 

Tag2:
Ganache zubereiten und abkühlen lassen
Kuchen backen
Kuchen mit Ganache einstreichen

Tag 3:
Kuchen mit Fondant eindecken, restliche Dekorationen formen
Dekorationen anbringen. 

Tag 4: 
Im besten Fall Zeit für den Feinschliff

Ganache:


Für die Ganache des Vogelkäfigs habe ich eine weiße Schokoladenganache gemacht. Zur Sicherheit habe ich richtig viel gemacht. Das Thema "zu sparsam  mit der Schokolade umgehen müssen" habe ich durch und sage danke. Also habe ich 

400 ml Schlagobers aufgekocht und dann darin
1200g weiße Schokolade aufgelöst. 

Vom Herd nehmen und am besten bei Zimmertemperatur auf Nutellakonsistenz abkühlen lassen. 

Im Normalfall schwöre ich wenns um die Frage nach einem Karottenkuchenrezept geht ja auf dieses: 


Allerdings muss ich zugeben dass oben genanntes Rezept doch eine relativ "mächtige", süße Variante ist. Ich habe beim Backen und beim Naschen sehr große Freude über ein bisschen Abwechslung gehabt und ein Rezept verwendet dass eher durch klassisches Understatement punktet. Klassisch, fein, unaufdringlich - die Rumnote - mhhhmmmm. 

Das Rezept für diese leckere Karottentorte findet ihr in der aktuellen Nachlese-Ausgabe. 

Ich musste für meinen Vogelkäfig freilich mehrere dieser Kuchen backen. 2-3 normale Runde Kuchen mit einem Durchmesser von 20cm -je nachdem wie hoch der Käfig werden soll- braucht man für den geraden Teil. Für die runde Käfigspitze musste ich mir etwas einfallen lassen. Die Fußballtortenform die ich dafür besorgt hatte war viel zu groß also habe ich mit einer Metallschüssel mein Glück versucht und es hat damit wunderbar geklappt. 


Schließlich waren alle fertig und es konnte gestapelt werden.

Auf dem Bild oben fehlt noch eine gerade Kuchenschicht. Die musste noch auskühlen während ich das Foto geschossen habe. Danach habe ich alle aufeinander getürmt und die Kuchenlagen senkrecht mit Schaschlikspießen fixiert. Beim Eindecken mit der Ganache wird der Kuchen so nicht schief. Bevor ich dann die obere Seite mit Schokolade einstreiche lasse ich die Seiten abkühlen und kann dann vor dem Finish die Spieße wieder entfernen. Wenn die Ganache schön glatt ist und der Kuchen überall ebenmäßig aussieht den Fondant ausrollen.

 Ich habe bisher immer mit Cocosfett gearbeitet habe mich bei diesem Kuchen für das Ausrollen mit Hilfe von Maizena entschieden und werde dabei bleiben. Den zarten Rosaton habe ich selber mit einer halben Messerspitze pinker Lebensmittelfarbe eingefärbt. 



Der nächste Schritt waren die waagrechten Käfigstangen. Dafür habe ich mir ein Mould besorgt. Zuerst war es ein bisschen schwierig denn sobald die Masse endlich fest in dem Mould eingearbeitet war bekam ich sie nicht mehr raus. Aber Instrumente muss man kennen lernen und nach einigen Versuchen und mit Hilfe meines Tiefkühlers klappte es dann:

Die Bordüre habe ich dann in zwei Reihen auf den Käfig geklebt und dann die senkrechten Stangen ausgerollt und aufgeklebt. Zum Schluss alles noch mit Blüten verzieren. Ich habe meine Blüten auch selber gemacht ich muss aber gestehen dass ich davon keine Bilder gemacht habe ich werde es aber bei der nächsten Gelegenheit nicht mehr vergessen! 

Ich wünsch euch viel Spaß beim Nachbacken und eine wunderschöne, sonnige erste Aprilwoche!
Bis bald, 

Eure Marie-Claire

Samstag, 8. März 2014

Kulturnaschen / Griechenland / Baklava

Griechenland - Das Baklava



Bei uns hatten gestern und heute alle frei. Somit ist heute für uns ein falscher Sonntag und Sonntags muss das Backrohr ran. So wars zwar nicht immer schon aber so ist es seit langem und so wirds bei uns auch bleiben . :) Für mich also die perfekte Gelegenheit für mich mein Kulturnaschenprojekt fort zu setzen. Ich habe ja wirklich eine große Vorliebe für schön aufbereitete Rezepte. Und ich bin absolut SÜCHTIG nach Baklava. Ich weiß da draußen gibt es viele denen diese orientalische Köstlichkeit viel zu süß ist aber ich - ich gehöre dieser Fraktion bestimmt nicht an. Nur ganz ehrlich, Baklava selber machen? In meinem Kopf hatte ich das niemals in Erwägung gezogen. Schade denn wäre mir bewusst gewesen wie einfach das geht dann .. naja. vielleicht wars auch besser so sonst würde ich wohl  mittlerweile trotz meiner Bikram-Yoga Sucht 300 kg auf die Wage bringen und der Rest meiner Familie auch :D...

Los gehts mit ein bisschen Hintergrundinfo. Ich hoffe ich trete keinem von euch zu nahe wenn ich dem Baklava den Griechen zugeteilt habe ich selber kaufe mein Baklava öfter beim Türken jedoch habe ich ein Rezept mit Zimt und Honig verwendet weil ich es selber so am Liebsten habe und so machen es nunmal die Griechen. Aber genau das verrät euch hier auch ein Auszug aus Wikipedia: 

"Baklava und ähnliche Süßigkeiten gehören im gesamten Nahen Osten und auf der Balkaninsel zum traditionellen Gebäck, auch wenn in vielen Ländern die eigene Version als die ursprüngliche gilt. Die große räumliche Verbreitung des Gebäcks hat zu einer Vielzahl spezieller Zubereitungsarten und Zutaten geführt, die räumlichen Besonderheiten lassen sich ungefähr wie folgt wiedergeben: 

  • Im Iran sind Mandeln, Pistazien die verbreitetsten Nüsse für die Füllung. 
  • In der Türkei, auf dem Balkan und in der Levante werden Walnüsse benutzt. 
  • Im arabischen Raum und im Iran wird der Sirup mit Rosenwasser versetzt.
  • In Griechenland kann der Sirup Honig, Zitronensaft und Zimt enthalten. "

Vorhin hab ich schon erwähnt dass ich eine Vorliebe für schön aufbereitete Rezepte habe. Deshalb ist mir dieses hier natürlich sofort ins Auge gesprungen: 

Weil ich mich beim Recherchieren -vor allem bei Erstversuchen- aber nicht so leicht zufrieden gebe muss ich mit etwas Schmunzeln zugeben dass ich mich auch sehr über Ahmet hier gefreut habe - er hat das bestimmt schon ein paar Mal gemacht : 


Im Endeffekt habe ich mich aber hauptsächlich nach dem Rezept von "howsweeteats.com" gehalten habe da ich die Honignote im Baklava so gern habe. Verändert habe ich bei meiner Version dass ich ausschließlich Walnüsse verwendet habe da ich diesmal das Rezept mit dem bisher gekannten und geliebten Zutaten ausprobieren wollte. Ungefähr 600g Walnüsse und 125g Pistazien habe ich genommen. Es war so lecker - jetzt darf beim nächsten mal herumexperimentiert werden!


So. Aber jetzt hier erstmal das Rezept:

Zutaten :
450 g Pekanüsse, ungesalzen und geröstet
226 g Mandeln, ungesalzen und geröstet
226 g gesalzene Pistazien
2 Vanilleschoten
1 TL Zimt
1/2 TL Kardamon
1/4 TL Muskatnuss
2/3 Tassen brauner Zucker 
4 Päckchen Strudlteig (à 12 Blatt) (ich habe die Hälfte genommen reicht vollkommen außer man mag sie hoch)
ca. 300g Butter

Honig - Vanillesirup:
1 1/2 Tassen Wasser
1 Tasse Feinkristallzucker
1/2 Tasse Honig
1 TL Vanillezucker
2 Zimtstangen

Die Nüsse grob mahlen und dann mit dem Mark der Vanilleschoten, Zimt, Kardamon, Muskatnuss und braunen Zucker gut vermischen. 



Die Butter schmelzen und das Backblech mit einem Pinsel gut ausfetten. Nun mit dem ersten Blatt des Strudelteigs das Blech auslegen und danach das Strudelteigblatt noch einmal gut mit Butter einschmieren. Dies 8 x wiederholen. Danach 1/4 der Nussmischung auf das 8te Blatt verteilen. Nussmischung nochmal mit Butter besprenkeln, dann die nächsten 4 Teigblätter darauf, jedes einzelne wieder mit Butter bepinseln. Danach wieder eine Schicht Nüsse darauf. So oft wiederholen bis insgesamt 4 Nussschichten vorhanden sind. 



Ich muss hier aber anmerken dass ich so vorgegangen bin: 4 Strudelteigblätter, 3 Lagen Nussmischung 4 Strudelteigblätter. Gestaltet dies einfach nach eurem Geschmack! 
Nach der letzten Schicht Teig die restliche Butter gut verteilen (Ich hab hier auf Ahmet gehört und habe den milchigen Teil der geschmolzenen Butter nicht verwendet.) Das Baklava kommt jetzt für 30 Minuten in den Kühlschrank um gut durch zu ziehen. In der Zwischenzeit das Backrohr auf ca. 170 Grad vorheizen, das Baklava in Stücke schneiden und ab gehts ins Rohr. 



Während dessen einen Topf mit 1 1/2 Tassen Wasser, 1 Tasse Feinkristallzucker, 1/2 Tasse Honig, Vanillezucker und Zimtstangen zum kochen bringen und 10 Minuten köcheln lassen. Nach 40 Minuten Backzeit das Blech heraus nehmen und so schnell wie möglich den heißen Sirup auf dem heißen Baklava verteilen. 



Nun das Baklava über Nacht mit Alufolie oder Frischhaltefolie im Kühlschrank schön durchziehen lassen. NOMNOMNOM lasst es euch schmecken!!!